Samstag, 20. Januar 2018

Eine unfallträchtige Zeit!

Für den Wintersportler herrschen derzeit verbreitet ungünstige Verhältnisse. Dies trifft für Höhenlagen beginnend von etwa 1600m zu.

Speziell der heutige 20.01. muss aufgrund der Gefahrenlage und der zu erwartenden erhöhten Frequenz von Wintersportlern im freien Gelände als ein durchaus sehr unfallträchtiger Tag angesehen werden. Deswegen möchten wir zusätzlich zum heutigen Lawinenlagebericht nochmals darauf hinweisen, dass es durchaus  coole Abfahrten mit noch gutem Pulverschnee auch in tieferen Höhenlagen gibt, wo die Schneedecke stabiler aufgebaut ist. Der stabilere Schneedeckenaufbau bezieht sich dabei auf Höhenlagen unterhalb etwa 1600m.

Derzeit bieten sich Touren v.a. in tieferen Höhenlagen in flacherem Gelände an. Nordalpen (Foto: 19.01.2018)

Meist findet man dort auch noch guten Pulverschnee (Foto: 19.01.2018)

Vorsicht: Speziell im schattigen, steilen Waldgrenzbereich oberhalb etwa 1600m muss mitunter noch von störanfälligem, eingeschneiten Oberflächenreif ausgegangen werden.

Lawinenauslösung im Variantengelände im Skigebiet am Glungezer in den Tuxer Alpen (Foto: 18.01.2018)

Schneeverfrachtung im neuschneereichen Norden (Foto: 19.01.2018)

Schneeverfrachtung auch im wetterbegünstigten, südlichen Osttirol (Foto: 19.01.2019)

Interessant erscheinen auch die bisherigen Rückmeldungen über die spontane Lawinenaktivität seit dem 16.01. Wie vermutet dürften tatsächlich vermehrt nur kleine bis mittelgroße Lawinen abgegangen sein. Es scheint, dass viele Lawinen relativ bald nach Beginn der Niederschlagsperiode abgegangen sind. Im Gelände sieht man nicht selten bereits wieder überwehte Ablagerungen.

Am Foto erkennt man noch die Ablagerung einer Schneebrettlawine im Sektor N auf ca. 1850m. Nordalpen (Foto: 19.01.2019)

Ebenso interessant: Zusätzlich zu den während der vergangenen Blogeinträge erwähnten Schwachschichten (eingeschneiter Oberflächenreif bzw. Graupel im Neuschneepaket) stellen wir eine fortschreitende aufbauende Umwandlung im Bereich von Regenkrusten unterhalb etwa 2300m fest. Wir gehen derzeit allerdings nur von vereinzelten Problembereichen, vermehrt wiederum im Sektor W über N bis O aus.

Kantige Kristalle angrenzend an eine Regenkruste als mögliche Schwachschicht. Tuxer Alpen (Foto: 19.01.2018)

Auch bei diesem Profil vom 19.01. im Sektor N auf 1750m erkennt man die Abfolge von kantigen Kristallen und Krusten. Östliche Nordalpen